Wenn man an die großen Herrscher des alten Ägyptens denkt, fallen oft Namen wie Ramses II. oder Tutanchamun. Doch Amenophis III. – auch bekannt als Amenhotep III. – gehört zu den mächtigsten und prächtigsten Pharaonen überhaupt. Unter seiner Herrschaft erlebte Ägypten eine Zeit des Friedens, der kulturellen Blüte und des überwältigenden Prunks.
Wer war Amenophis III.?
- Regierungszeit: ca. 1390–1353 v. Chr. (18. Dynastie, Neues Reich)
- Titel: „Der Strahlende“, „Geliebt von Amun“
- Vater: Thutmosis IV.
- Sohn: Amenophis IV. – besser bekannt als Echnaton, der spätere „Ketzerkönig“
Ein König des Friedens und des Luxus
Amenophis III. regierte in einer Zeit, in der Ägypten auf dem Höhepunkt seiner Macht stand – außenpolitisch stabil, wirtschaftlich stark, kulturell kreativ.
- Statt Krieg führte er diplomatische Ehen und Handelsbeziehungen mit Babylon, Mitanni und anderen Großreichen.
- Er ließ zahlreiche prächtige Bauwerke errichten, darunter:
- Den großen Totentempel in Theben (heute größtenteils zerstört)
- Die berühmten Memnon-Kolosse
- Erweiterungen im Tempel von Karnak und den Luxor-Tempel
Göttlicher Glanz und Selbstinszenierung
Amenophis III. verstand es meisterhaft, sich als göttliches Wesen darzustellen:
- Er ließ sich in Statuen oft mit göttlichen Symbolen zeigen.
- Viele Kunstwerke aus seiner Zeit gelten als besonders filigran, realistisch und elegant.
- Seine Selbstdarstellung bereitete ideologisch den Boden für die religiöse Revolution seines Sohnes Echnaton.
Die große königliche Gemahlin: Teje
Seine Frau Teje war mehr als nur eine Gemahlin – sie war politisch aktiv, klug und einflussreich. Beide gelten als eines der stärksten Herrscherpaare der ägyptischen Geschichte. In vielen Darstellungen erscheinen sie gleichberechtigt nebeneinander.
Sein Grab & Erbe
- Amenophis III. wurde im Tal der Könige bestattet (Grab WV22).
- Sein Grab ist heute nicht öffentlich zugänglich, aber es wurden dort beeindruckende Bestattungsbeigaben gefunden.
- Sein architektonisches und politisches Erbe beeinflusste Generationen – auch wenn sein Sohn Echnaton später ganz eigene Wege ging.
Fazit: Ein Pharao des goldenen Zeitalters
Amenophis III. war kein Eroberer, sondern ein Bauherr, Diplomat und Schöngeist. Seine Regentschaft steht für eine Epoche der Stabilität, kulturellen Hochblüte und prachtvollen Selbstdarstellung. Noch heute zeugen die Memnon-Kolosse und viele andere Bauwerke von der Größe seiner Vision.
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